Eine Woche vor dem Bildungsreferenten Fachtag 2021 haben alle Teilnehmer/-innen per E-Mail wichtige Auskünfte zum Ablauf der Veranstaltung erhalten. Zusätzlich dazu erhielten sie per Post einen Starter-Kit mit Informationsmaterialien, diverse Werbeartikel, Post-It’s in verschiedenen Größen und Farben, sowie auch kleine Snacks. Es war vorgesehen, dass alle Teilnehmer/-innen sich vorab über eine gemeinsame digitale Pinnwand (Tool: padlet) kurz mit Bild und vorgefertigten Fragen vorstellen. Somit hatte man die Möglichkeit vorher schon und bei Bedarf auch während der Online-Sitzung zu sehen, wer an der Veranstaltung teilnimmt. Ebenso war es wichtig, persönliche Kontaktdaten anzugeben, diese wurden mit Einverständniserklärung der Beteiligten in eine Liste aufgenommen und für alle zur Verfügung gestellt. Dies war vor allem für die geplante Timeline-Übung besonders wichtig. Über die Kontaktliste musste man nämlich im Vornherein schon einen Partner/eine Partnerin kontaktieren, um mit dieser Person die Aufgabe durchzuführen. Näheres dazu weiter unten. Um den Einstieg ins Seminar einfacher zu gestalten war letzteres noch die Aufforderung Wünsche, Fragen und Bedürfnisse im Vorfeld auf einer weiteren digitalen Pinnwand (Tool: pinnet) zu sammeln. Nun zum digitalen BiRef-Fachtag 2021 Nach einem kurzen Technik-Check begrüßten uns Herr Thomas Schmidt, vom Landesjugendring und Frau Anja Mütschele, von der Akademie der Jugendarbeit und hießen alle Teilnehmer/-innen herzlich willkommen zum Bildungsreferenten Fachtag 2021 über die digitale Konferenz-Plattform Zoom. Zu Beginn waren es insgesamt 32 Teilnehmer/-innen und im Laufe der Veranstaltung kamen noch zwei weitere dazu. Die Referenten/-innen waren sehr erstaunt und betonten, dass sie sich über die hohe Nachfrage und dem damit verbundenen hohen Interesse äußerst gefreut haben. Das Seminar begann sehr pünktlich mit einer netten Vorstellungsrunde seitens der Referenten/-innen. Erfreulicherweise hatten alle Eingeloggten ihre Kameras eingeschaltet und bei Bedarf beteiligten sie sich auch über das Mikrofon. Um einen Überblick zu verschaffen hat Frau Mütschele die Gäste darum gebeten, hinter ihrem Login-Namen ihre jeweilige Arbeitsstelle einzutragen. Während der gesamten Sitzung waren sowohl der Chat, als auch die Teilnehmerliste eingeblendet. Es verlief ähnlich wie in einer Präsenzveranstaltung. Prompt kam schon die erste interaktive Übung. Auf die Frage „Wie geht es euch heute“, mussten alle Zuhörer/-innen auf ein Post-it aus dem Starter-Kit ein Smiley zu ihrem aktuellen Wohlbefinden zeichnen. Später hat man sich kurz in der großen Runde mit den schlecht- oder weniger Gutgelaunten unterhalten, um die Hintergründe herauszufinden. Mit der Hoffnung, dass sie am Ende mit guten Erkenntnissen und Erfahrungen die Sitzung verlassen, wurde daraus mit Einverständniserklärung aller Teilnehmer/-innen ein Bildschirmfoto. Kurz daraufhin wurde eine große Landkarte von Baden-Württemberg eingeblendet. Nun war die Aufgabe jeweils einen gelben Stern am Standort der eigenen Arbeitsstelle und ein rotes Herz für den eigenen Wohnort zu setzen. Es war interessant zu beobachten, woher die Teilnehmenden stammten. Herr Schmidt unterteilte anschließend die Gesamtgruppe in unterschiedliche 3er oder 4er Teams. In einem separaten Fenster unterhielten sie sich über ihr Berufsfeld, woher sie kamen und was sie gerade beschäftigte. Anschließend wurde automatisch ein Hinweis eingeblendet, dass sie zurück in den Haupt-Meeting-Room umgeleitet werden. Es war sehr nett, auf diese Weise sich kurz auszutauschen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. In einer weiteren interaktiven Übung war es zunächst wichtig, dass alle Anwesenden bis auf das Moderationsteam ihre Kamera ausschalteten. Die Referenten zählten unterschiedliche Kategorien von Verbänden und Organisationen auf, wie z. B. Blaulichtorganisation, Helferverein, etc. und die Teilnehmenden mussten bei ihrer zutreffenden Kategorie ihre Kamera wieder einschalten. Somit wurden daraus erneut unterschiedliche kleine Gruppenbildungen und eigene Unterhaltungsfenster. Dabei erzählten sie über ihren Verband und deren Tätigkeiten, sowie auch Aktuelles aus ihrer Organisation rund um die Jugendarbeit. Ein Gastvortrag von Prof. Dr. Benno Hafeneger Gute Jugendarbeit – aber wie? Von 100 auf 0 Nun traf auch der Gastreferent Herr Prof. Dr. Benno Hafeneger an, der an diesem Tag von einer Online-Sitzung zur nächsten eingeladen war. Nach einer kurzen persönlichen Vorstellung referierte er darüber welche Aspekte zu berücksichtigen sind, um eine gute Jugendarbeit in Zeiten von Pandemie zu ermöglichen. Dabei erzählte er rückblickend was in den letzten16 Monaten passiert sei. Welche Erfahrungen und Reflexionen alle Betroffenen gemacht hätten, wie sie mit der Pandemie umgegangen seien und was das für die Gesellschaft bedeutete. Der Professor betonte, alles was Normalität für uns alle war, musste von 100 auf 0 innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes umgestellt werden. Er setzte dabei Kinder und Jugendliche in den Fokus. Generation Corona 10 – 15 Studien hätten sich mit der Frage beschäftigt, welche Folgen der Pandemie Kinder und Jugendliche belasten würden. Unter anderem wurden folgende Erkenntnisse daraus erzielt, welche psychosozialen Konflikte entstanden sind und welche Lebenswelten nicht mehr lebbar waren und dass es eine veränderte Zeitstruktur sich daraus ergab. Er nannte Kinder und Jugendlichen von heute als „Generation Corona“. Eine Generation, sagte er, die Erfahrungen macht, die keine andere bisher gemacht hat, denn sie wachsen unter Bedingungen einer Pandemie auf. Folglich erklärte er Zuhörern/-innen was Jugendzeit und Jugendphase bedeutet. Aspekte, die im Prozess des Erwachsenwerdens eine wichtige Rolle gespielt haben, die einen Übergang in die entscheidende nächste Phase des Lebensabschnitts bedeuteten, wie z. B. Abitur-Feier, Auslandsjahr, etc. waren alles durchgestrichen. Nur mehr Regeln und Verbote. Auch Themen wie Sinnlichkeit, Sexualität, Körperlichkeit, sowie auch Partnersuche wurden abgebremst, konnten nicht stattfinden. Im Vergleich zur alten Normalität, in der Vieles festgeregelt nach einem bestimmten Tagesrhythmus war, sieht der Alltag eines Kindes oder eines Jugendlichens heute nun mal ganz anders aus. Er besteht viel mehr aus langen Bildschirmzeiten: möglicherweise kurz vor dem Onlineunterricht aufwachen, eventuell noch im Schlafanzug bleiben, hinzu noch meist Kamera ausgeschaltete Teilnahme am Unterrichtsgeschehen. Keine Präsenzveranstaltungen mehr, rasanter Umstieg in die Digitalisierung, prompte Anschaffung der notwendigen Technik und schnelle Qualifikation in Online-Welten. Eines der Hauptprobleme bei der Umsetzung liege dabei, dass man Kinder und Jugendliche über diesem Weg schlecht erreichen kann. Anfangs seien sie motiviert gewesen, später gefolgt von Lustlosigkeit, kein Anreiz oder es kamen sämtliche technische Schwierigkeiten hinzu. Unterschiedliche Beobachtungen Für die Kinder- und Jugendarbeit sei es wichtig wirkliche Begegnungen, alle Formen von Geselligkeit, wie Freundschaft, Spiel und Spaß zu ermöglichen. Dr. Hafeneger betonte, dass junge Menschen einerseits ihre Gleichaltrigen brauchen, um Gemeinsamkeiten zu entdecken, jene die sie verstehen, womöglich auch das Gleiche empfinden. Andererseits aber auch, dass sie Erwachsene, die ihnen helfen, sie belehren und ihnen